Streuobstheimat heißt das gemeinsame Projekt von Christoph Jestädt, Gründer der Hannheinehof Lebensmittel GmbH, dem Bio-Landwirt Christian Reusch aus Elfershausen und REWE Region Süd. Ziel der Kooperation ist es, eine Musterstreuobstwiese in Elfershausen bei Hammelburg (Unterfranken, Lkr. Bad Kissingen) anzulegen und damit den heimischen Artenreichtum erlebbar zu machen. Mit der Pflanzung von 105 Bäumen und 250 Sträuchern wurde der erste Schritt dafür gemacht.
Kooperation für mindestens 15 Jahre
Streuobstwiesen in der Rhön haben eine jahrhundertalte Tradition. Doch leider sind in den vergangenen Jahren viele dieser wertvollen Biotope verschwunden. Diese Entwicklung zu stoppen, neue Streuobstwiesen anzupflanzen und somit Landwirte und die Menschen vor Ort für den Erhalt von Streuobstwiesen zu gewinnen, ist seit vielen Jahren Ziel von Christoph Jestädt. Der Bio-Landwirt, der in 10. Generation den Hannheinehof in Fulda-Niederrode bewirtschaftet und sich gemeinsam mit Christian Reusch als ehrenamtliches Vorstandsmitglied in der Rhöner Apfelinitiative e.V. engagiert, hat mit REWE Süd einen Sponsor gefunden, der seine Überzeugungen teilt und die Mittel bereitstellt, eine ein Hektar große Wiese in Elfershausen zu einer Streuobstwiese umzugestalten und zu unterhalten.
Der Sponsoringvertrag ist für mindestens 15 Jahre abgeschlossen und beinhaltet neben dem Anlegen und der Pflege einer Streuobstwiese auch das Aufstellen eines Insektenhotels sowie die Anpflanzung von Blühstreifen als Heimat für Schmetterlinge und andere Insekten.
Artenreichtum für alle erlebbar machen
„Regionalität zu fördern und nachhaltig zu handeln sind wichtige Säulen unserer Unternehmensstrategie. Besonders zugesagt hat uns am Konzept, den Artenreichtum einer Streuobstwiese durch vielfältige Aktionen erlebbar zu machen. Gemeinsam leisten wir damit einen wertvollen Beitrag zu mehr Artenschutz und setzen uns für die heimische Landwirtschaft sowie Wertschöpfung in der Region ein“, betont Volker Hornsteiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung REWE Süd. Christoph Jestädt betont: „Streuobstwiesen sind mit bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten die artenreichsten Lebensräume in unseren Breitengraden. Diesen Schatz an Artenvielfalt mit der Vielzahl an leckeren und gesunden regionalen Früchten wollen wir auch für die kommenden Generationen erhalten.“
Die Streuobstwiese soll ebenfalls dazu beitragen, den Wiedehopf – den Vogel des Jahres – sowie andere selten gewordene Tiere wieder öfters in der Region bewundern zu können.
Mit Unterstützung der regionalen Baumschule Leinweber werden vorwiegend alte und lokaltypische Obstsorten gepflanzt: neben verschiedenen Apfelsorten auch Quitten, Steinobst, Speierling oder Walnussbäume. Die Wiese dient somit auch als Sortengarten, um die Vielfalt des heimischen Obstes zu bewahren und zu erhalten.
Wiesenkiez-Säfte ab März in REWE-Märkten erhältlich
Langer Atem ist gefragt: Die Wiese ist ein echter Generationenvertrag, erst in 25 Jahren stehen die Bäume im vollen Ertrag. Doch solange muss man nicht warten, um die Früchte von Streuobstwiesen genießen zu können: In fränkischen REWE-Märkten wird es ab März Produkte der Hannheinehof Lebensmittel GmbH geben. Die Marke Wiesenkiez steht für natürliche Schorlen, Ciders und Aperitifs. Das Obst für die Getränke stammt unter anderem von den Streuobstwiesen von Christoph Jestädt sowie von über 1.000 weiteren biozertifizierten Streuobstwiesen-Besitzern aus der Rhön. Faire Preise über dem Marktniveau honorieren das Engagement dieser Landwirte und wollen einen Anreiz setzen, auch die bestehenden Wiesen zu pflegen und zu erhalten.