Baustart für Berlins größte Dachfarm

REWE Green Farming: Salat vom Supermarktdach

Autor:in

Stephanie Behrens

Leiterin Unternehmenskommunikation/ Public Affairs REWE Ost

Visualisierung REWE Supermarkt mit viel Holz. Neben dem REWE Markt stehen Bäume und Autos parken auf dem Parkplatz  | © acme
Green Building der nächsten Generation: Das REWE Green Farming Berlin soll im Frühjahr 2026 eröffnen (Visualisierung: acme).

Das Green Building der nächsten Generation: Der Lebensmittelhändler REWE geht mit seinem zukunftsweisenden, kreislauffähigen Supermarktkonzept in Serie. Im Berliner Süden – in der Malteser Straße in Lankwitz – entsteht bis zum Frühjahr 2026 das zweite REWE Green Farming in Deutschland. Heute (28.3.) starteten die Arbeiten an dem visionären Neubau.

Charakteristisch für das Lebensmittelgeschäft mit gläserner Dachfarm ist die modulare Holzbauweise mit einem Tragwerk aus massiven Stützen. Über der imposanten Markthalle aus Holz und Glas wird das Berliner Unternehmen ECF Farmsystems die größte Dachfarm der Hauptstadt betreiben und Salat anbauen. REWE Group-Vorstand Peter Maly ist von der natürlichen Bauweise überzeugt: „Holz ist das Kernelement unseres Supermarkts der Zukunft. Wir binden damit viele hunderte Tonnen CO2. Und wir schließen den Baukreislauf. Das heißt, in einigen Jahrzehnten könnten wir den Markt zurückbauen und die Bauteile wiederverwenden.“ Im REWE Green Farming Berlin werden heimische Nadelhölzer verbaut, sie speichern über 700 Tonnen Kohlendioxid. In 30 Jahren ist das Holz nachgewachsen und die CO2-Bilanz ausgeglichen.

Frische Lebensmittel vom Dach – mitten in Berlin

Das Berliner Unternehmen ECF Farmsystems steht für innovative Lebensmittelproduktion im städtischen Raum. Mit der Entwicklung und dem künftigen Betrieb der 2.760 Quadratmeter großen Dachfarm auf dem REWE-Markt in Berlin setzt ECF ein starkes Zeichen für nachhaltige, regionale Erzeugung. Im REWE Green Farming sollen künftig ganzjährig über 900.000 frische Salatmischungen geerntet und bis zu 700 Supermärkte in der Hauptstadtregion und darüber hinaus beliefert werden. „Durch die Nutzung von Dachflächen sowie von Sonnenlicht, Abwärme, Regenwasser und bestehenden Logistikrouten sparen wir nicht nur wertvolle Ressourcen – wir vermeiden sogar CO2-Emissionen“, erklärt Nicolas Leschke, Geschäftsführer von ECF Farmsystems. „Das Besondere an einer Dachfarm ist jedoch die klimaunabhängige Produktion und die herausragende Produktqualität – ermöglicht durch tägliche Ernte zum optimalen Reifezeitpunkt und extrem kurze Wege zu den Märkten.“

Der Anbau erfolgt in einem hydroponischen System – nahezu ohne Erde und vollautomatisiert. Alle Wachstumsbedingungen sind präzise auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt und werden elektronisch gesteuert. Nur sieben Kilometer entfernt produziert ECF auf dem Gelände der Berliner Malzfabrik bereits exklusiv für REWE Hauptstadtbasilikum.

Vier Männer halten Spaten in den Händen und stehen vor einem Haufen Erde auf einer Baustelle. | © Christoph Große
Setzten die ersten Spatenstiche (v. l.):  Patrick Steinhoff (Berliner Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Steglitz-Zehlendorf), Peter Maly (REWE Group Vorstand & COO), Nicolas Leschke (CEO & Gründer ECF Farmsystems), Stefan Hörning (Vorsitzender der Geschäftsleitung REWE Ost)
Ein Bagger steht auf einem Erdhügel auf einer Baustelle. | © Christoph Große
In einem Jahr Bauzeit entsteht im Berliner Süden das neue REWE Green Farming.

Wände, Decke, Tragkonstruktion – alles ist aus Holz

Bei der modularen Holzbauweise des REWE Green Farming kommt zweieinhalb Mal so viel heimisches Holz zum Einsatz wie in den bisher gängigen REWE Green Buildings. Mehr als 1.100 Kubikmeter des Naturmaterials werden in den kommenden Monaten verbaut werden. 42 Stützen mit Kapitellen aus gestapelten Hölzern formen das Tragwerk und sorgen für eine Gewölbestruktur im Inneren. Sie reihen sich in einem Abstand von acht Metern aneinander und schaffen in dem 2.150 Quadratmeter großen Supermarkt bei einer Deckenhöhe von sieben Metern eine natürliche, luftige Atmosphäre. Durch große Fensterfronten und ein umlaufendes Lichtband einfallendes Tageslicht erhellt die Markthalle.

Alle verwendeten Hölzer sind demontierbar. Sie lassen sich nach einem Rückbau wiederverwenden und müssen nicht ins Recycling. „Holz ist der einzige Baustoff, der eine positive Ökobilanz haben kann. Es speichert viel CO2, was die Klimabilanz des Gebäudes verbessert“, erklärt Klaus Wiens. Er hat das visionäre Konzept als Funktionsbereichsleiter Filialbau bei REWE maßgeblich vorangetrieben. Erstmals erprobt wurde die Dachfarm-Bauweise mit der Eröffnung des ersten REWE Green Farming im hessischen Wiesbaden im Mai 2021. Wiens ergänzt: „Aus diesem Pilotmarkt haben wir wichtige Erkenntnisse gezogen und einen Baustandard entwickelt. Schrittweise werden wir bei Neubauten auf diese Holzbauweise setzen, wobei die Dachnutzung variieren wird.“

Das REWE Green Farming Berlin hat eine Bruttogeschossfläche von rund 6.500 Quadratmetern. Neben dem Gewächshaus wird das Supermarktdach für weitere umweltrelevante Funktionen genutzt. „Teilweise arbeiten wir mit einem Gründach. Zudem lassen wir eine Photovoltaikanlage mit rund 200 Modulen montieren“, erklärt Dirk Heimann, Leiter Bauwesen REWE Ost. Rund um das REWE Green Farming wird es über 90 begrünte Stellplätze mit versickerungsfähigem Pflaster geben, ein Teil davon ausgestattet mit E-Ladesäulen. Direkt vor dem Markt sind Stellplätze für Fahrräder sowie Lastenräder vorgesehen. Die Hauptzufahrt zum Supermarkt wird sich an der Malteser Straße befinden, eine weitere an der Friedrichrodaer Straße.

REWE Supermarkt mit viel Holzelementen frontal. Vor dem Eingang sind eine Frau mit Einkaufstaschen und vorbeifahrende Autos zu sehen.  | © acme
Mehr als 1.100 Kubikmeter heimisches Holz kommen im REWE Green Farming Berlin zum Einsatz (Visualisierung: acme).
Supermarkt von innen mit vielen Holzelementen. Links und rechts stehen Regale. In der Bildmitte ist ein Gang, durch den eine Person geht.  | © acme
42 Stützen mit Kapitellen aus gestapelten Hölzern formen eine Gewölbestruktur im Inneren (Visualisierung: acme).

Grünstrom, viel Bio und eine Sonnenterrasse

REWE setzt in all seinen Märkten bereits seit vielen Jahren auf 100 Prozent Grünstrom, so auch im REWE Green Farming Berlin. Dank LED-Beleuchtung, verglasten Kühlregalen und einer intelligenten Temperatursteuerung ist die Haustechnik äußerst energieeffizient. So wird die entstehende Abwärme der Kühlanlagen bei Bedarf zum Heizen des Marktinneren genutzt. Regenwasser sammelt sich in einer Zisterne und dient zur Bewässerung der Dachfarm.

Unter dem Holzdach der Markthalle werden mehr als 20.000 verschiedene Produkte Platz finden. Frische Lebensmittel machen einen Großteil des Angebots aus. Dazu zählen regionale Produkte ebenso wie solche in Bio-Qualität. Das stark gewachsene pflanzliche Sortiment wird im REWE-Markt prominent vertreten sein. Geplant sind zudem eine große Salatbar, Bedientheken und ein Bäcker mit einer großzügigen Sonnenterrasse.

Berlin spielt wichtige Rolle beim „grünen“ Supermarktbau

Das REWE Green Farming ist eine Weiterentwicklung des Green Building-Konzeptes des Handelsunternehmens. In den vergangenen 16 Jahren hat REWE über 400 Green Buildings bundesweit errichtet – das erste 2009 in Berlin-Rudow. Das Baukonzept wurde mit vielen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. 2021 folgte mit dem REWE Green Farming in Wiesbaden-Erbenheim der erste Schritt auf dem Weg in die Zukunft des kreislauffähigen Supermarktbaus. Gemeinsam mit dem Londoner Architekturbüro acme schuf REWE den Prototypen für seine künftigen Märkte. Stefan Hörning, Vorsitzender der Geschäftsleitung REWE Ost, freut sich über die zentrale Rolle Berlins bei den nachhaltigen Handelsbauten: „Für unsere erste ressourcenschonende Marktgeneration fiel der Startschuss 2009 in der Hauptstadt. Nun gehen wir mit der neuen Generation Green Buildings von Berlin aus in Serie.“

Der Bau des REWE Green Farming Berlin läutet den Start ein für die neue Musterbaubeschreibung des Händlers: Ein anpassungsfähiges und umweltbewusstes Marktkonzept, das sich dank der modularen Bauweise an die unterschiedlichsten Standortfaktoren anpassen lässt. Dachfarmen sind dabei eine optionale Form der Dachnutzung an dafür geeigneten Standorten. „Wir planen bereits weitere Green Farming-Märkte in Deutschland“, verrät REWE-COO Peter Maly.

Auswahl beteiligter Fachfirmen:

 

Architektur (Planung)

ACME

https://acme.ac/

Architektur (Ausführung)

CS Architekten

https://www.csarchitekten.de/

Fachplanung Dachfarm

ECF Farmsystems

https://www.ecf-farmsystems.com/de

Tragwerksplanung

Schöne Neue Welt Ingenieure

https://snw-ing.de/

Technische Gebäudeausrüstung

PSM – Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik

https://www.psm-dd.de/

Verkehrsplanung & Freianlagen

Ingenieurbüro

für Tiefbau Noack

https://i-t-n.de/

DGNB-Zertifizierung & Bauphysik

e² energieberatung

https://www.equadrat.de/de/

Artenschutz

Natur +Text

https://www.naturundtext.de/

 

 

Über REWE:

Mit einem Umsatz von 30,6 Mrd. Euro (2023), bundesweit mehr als 170.000 Mitarbeitenden und 3.800 Märkten gehört die REWE Markt GmbH zu den führenden Unternehmen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Die REWE- und nahkauf-Märkte werden als Filialen oder durch selbstständige Kaufleute betrieben.

 

Kontakt:

REWE Unternehmenskommunikation, Stephanie Behrens
stephanie.behrens@rewe-group.com
 

 

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