Der schwebende Supermarkt

Ladesäulen, Parkplätze für Lastenräder, Ökostrom: Bei diesen Schlagworten denkt man nicht unbedingt zuerst an einen Lebensmittelmarkt. REWE setzt am Adlergestell genau auf diese und weitere umweltrelevante Aspekte beim Neubau seines energieeffizientesten Supermarktes in Berlin. Die Bauarbeiten auf dem Gelände in Schmöckwitz an Berlins längster Straße haben heute (11. Juli) begonnen. Das sogenannte Green Building wird den Effizienzstandard für Neubau 40 EE erfüllen – damit verbraucht es nur etwa halb so viel Energie wie durch das Gebäudeenergiegesetz vorgegeben. „Seit 15 Jahren bauen wir nun schon unsere Green Buildings, das bundesweit erste 2009 in Rudow. Wir entwickeln die Bauform und unsere nachhaltigen Ansprüche immer weiter. Das zeigen wir hier am Adlergestell“, betont Dirk Heimann, Leiter Bauwesen bei REWE Ost. Das Areal, auf dem sich bereits seit Mitte der Neunzigerjahre ein Supermarkt befindet, gehört REWE seit 2012. Das Unternehmen investiert mehr als sieben Millionen Euro in den neuen Energiespar-Markt.

Der alte Markt am Adlergestell war zuletzt 2015 saniert worden, Ende März schlossen sich die Türen ein letztes Mal. Bis Ende 2025 entsteht auf dem rund 5.000 Quadratmeter großen Grundstück ein Zwei-Geschosser mit offener Parkgarage im Erdgeschoss und einem 1.800 Quadratmeter großen Supermarkt mit Bäcker im Obergeschoss. Die Kundschaft erwartet ein großer Markplatz mit Obst und Gemüse, eine Salatbar sowie Bedientheken. Bezahlt wird an vier Bandkassen oder einem der fünf Selfcheckout-Terminals.

Die Kundinnen und Kunden gelangen über Rollsteige und Aufzüge in den Markt. „Gerade in dicht besiedelten Gegenden sind wir gefordert, mit kreativen Lösungen das Optimum aus begrenzten Flächen rauszuholen. Die Menschen möchten bei uns ihren Lebensmitteleinkauf machen, dafür kommen sie zum Großteil mit dem Pkw und dem Fahrrad zu uns. Die nötigen Stellflächen verlegen wir am Adlergestell einfach unter den Supermarkt, der von Säulen getragen wird“, erklärt Nawid Ahmadi, Architekt und Planungsmanager bei REWE. Neben 75 Pkw-Parkplätzen wird es für Fahrräder 58 und für Lastenräder 19 Stellflächen geben. Elektroautos können künftig während des Einkaufs an zwei Ladesäulen mit vier Ladepunkten geladen werden.

Bei dem Neubau handelt es sich um ein REWE Green Building. Beim Bau kommen besonders umweltverträgliche Baustoffe zum Einsatz. Verglaste Kühlregale, LED-Beleuchtung und ein hoher Holzanteil sind charakteristisch für die Bauform. Versorgt wird der Supermarkt mit 100 Prozent Grünstrom. Einen Teil der Stromversorgung übernimmt die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 100 Kilowatt-Peak. Das Dach wird auf rund 500 Quadratmetern begrünt. Dank dieses Retentionsdaches sammelt sich Niederschlag in dafür vorgesehen Abläufen. Das Regenwasser fließt langsam ab, hält die Begrünung feucht, teilweise verdunstet es.

Der Neubau wird mit modernster Heizungs-, Lüftungs- und Beleuchtungstechnik sowie sparsamen Kälteanlagen ausgestattet. Die Heizenergie speist sich zu 80 Prozent durch Abwärmenutzung aus der zentralen Gewerbekälte und zu 20 Prozent über den Einsatz von Wärmepumpen. Heizungs-, Lüftungs-, Beleuchtungs-, Klima- und Kälteanlage belasten die Umwelt nicht mit CO2-Emissionen.

REWE lässt seine Green Buildings nach Fertigstellung von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) prüfen und offiziell zertifizieren. Seit 2009 hat REWE in Berlin bereits 14 solcher Energiespar-Märkte realisiert, bundesweit gibt es mehr als 280.

In Berlin betreibt REWE derzeit 153 Supermärkte. Das Unternehmen beschäftigt in der Stadt mehr als 7.000 Mitarbeitende in seinen Märkten und dem Logistikzentrum in Mariendorf. Im vergangenen Jahr verzeichneten die REWE-Märkte in der Hauptstadt mehr als 110 Millionen Kundenbesuche.