Gelebte Inklusion: Mit REWE in den ersten Arbeitsmarkt

Katharina Ganz aus Hochheim hat den Sprung in die Arbeitswelt geschafft

Autor:in

Anja Loewe

Pressesprecherin

Katharina Ganz (4.v.l.) freut sich riesig über ihre Festeinstellung und mit ihr Thomas Weber, Dorothe Hüsch, Jennifer Teichler, Ralf Thies, Mario Peic und Suhel Utay (vl.l.)

Ganz große Leistung: Katharina Ganz aus Hochheim hat den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt geschafft. Als die 23-Jährige kürzlich ihren Arbeitsvertrag nun endlich offiziell im festlichen Rahmen unterzeichnete, ging ein Herzenswunsch von ihr in Erfüllung. Auf diesem Weg brauchte sie zwar mehr Unterstützung als andere, doch das hat sich richtig gelohnt.

Wenn die junge, sympathische Frau über ihre berufliche Tätigkeit berichtet, dann spürt man die Begeisterung, mit der sie jeden Tag in den REWE-Markt in der Frankfurter Straße in Hochheim zur Arbeit geht. Und die Ernsthaftigkeit, mit der sie ihre Aufgaben erfüllt. Ihre Welt ist das Einsortieren der Waren, die Ordnung in den Regalen und die Sauberkeit im Markt. Dass sie dafür mehr Assistenz braucht, merkt man der jungen Frau mit einer leichten Lernbehinderung kaum an. Sie ist lern- und wissbegierig und weiß, wie wichtig es ist, zuverlässig, schnell und genau zu arbeiten.

Hoch motiviert und zielorientiert

„Good things take time“ – was lange währt, wird gut. So stand es auf der Einladung zur Vertragsunterzeichnung. Das trifft in vielerlei Hinsicht zu. Denn die Erfolgsgeschichte von Katharina Ganz beginnt lange davor und hat viele ‚Mütter und Väter‘. Sie war seinerzeit noch Schülerin an einer Förderschule in Hochheim und kam über die Suche nach einem Praktikumsplatz in Kontakt mit dem Schlockerhof in Hattersheim. In die Werkstatt für behinderte Menschen wollte die junge Frau jedoch nicht, sondern am liebsten „was mit Lebensmitteln machen“. Das traf auf offene Ohren bei Ralf Thies und seinem Team. Der für Berufliche Integration zuständige Mitarbeiter der EVIM Behindertenhilfe hat den Kontakt zu REWE hergestellt und traf dort auf hochengagierte Menschen wie Jennifer Teichler, HR-Partnerin Region Mitte und den Marktmanager Mario Peic aus Hochheim.

Katharina Ganz bekam so die Chance, über ein Praktikum in die Arbeitswelt von REWE reinzuschnuppern und sich zu beweisen. Das gelang mit Unterstützung von allen Beteiligten so gut, dass aus dem Praktikum ein Berufsintegrierter Beschäftigungsplatz (BiB) wurde. Nach einem Jahr stand dann die Entscheidung im Unternehmen an, sie entweder zu übernehmen oder das BiB zu beenden. In dieser Situation überzeugte und beeindruckte Katharina Ganz mit ihrem für sie so charakteristischen „starken Willen“, wie Suhel Utay hervorhob, die Entscheider. „Wir haben gemerkt, dass Frau Ganz es unbedingt schaffen wollte“, so der REWE-Vertriebsleiter und fügte hinzu: „Alles andere wäre eine Riesenenttäuschung für sie und für unser Unternehmen nicht seriös.“

Eine starke Sozialpartnerschaft für Inklusion

 Auch Dorothe Hüsch, Betriebsrätin in der Hochheimer REWE-Filiale und Thomas Weber, Vertrauensperson der Schwerbehindertenvertretung des Unternehmens machten sich für die zielstrebige Praktikantin stark und unterstützten sie nach besten Kräften. Überhaupt bewies das REWE-Team, das zur Vertragsunterzeichnung kam, eine sehr hohe Flexibilität, um Katharina Ganz Rahmenbedingungen zu gewährleisten, damit sie ihre Tätigkeit bestmöglich erfüllen kann. Einmütig bestätigen die Verantwortlichen des Unternehmens die hohe Motivation und die Willensstärke der Mitarbeiterin, mit der sie für ihren Arbeitsplatz kämpfte in dem Wissen, „dort die Richtige“ zu sein. Auch Ralf Thies lobte die Assistenz und zuverlässige Kooperation durch REWE: Es sei einfach toll, wie gut begleitet der Weg vom Außenarbeitsplatz der Werkstatt in die Festeinstellung über das Budget für Arbeit verlaufen ist. Das bekräftigte Thomas Weber: „REWE steht für Inklusion! Katharina Ganz ist dafür ein gutes Beispiel.“ Insbesondere dankte er dem Hochheimer REWE-Marktmanager Mario Peic, der maßgeblich daran Anteil hat und dem Schlockerhof für die gute Zusammenarbeit im Sinne einer Sozialpartnerschaft.

Ein neuer Arbeitsplatz ist immer auch mit der besonderen Herausforderung verbunden, sich in einem neuen Team zurechtzufinden. „Am Anfang war das für mich nicht ganz leicht“, erinnert sich Katharina Ganz. Natürlich hätten sich die Kollegen auch überzeugen wollen, ob eine Mitarbeiterin mit einer Beeinträchtigung genauso gut schaffen kann wie alle anderen auch. Mittlerweile haben sich gute Kontakte entwickelt, berichtet Katharina Ganz. Besonders schön sei, dass sie zwei „Lieblingskollegen“ habe, die sich immer nach ihr erkundigten. Abschalten nach der Arbeit könne sie am besten beim Schwimmtraining oder beim Musikhören.

Auf der Erfolgswelle

Wie glücklich Katharina Ganz über die Zusage zur Festeinstellung war, das ist für immer mit einer Geschichte fürs ‚Familienalbum‘ verbunden, wie ihre Mutter berichtete. Ihre Tochter bereitete sich gerade auf einen Schwimm-Wettkampf vor, als sie telefonisch die Zusage von REWE erhielt. „Vor lauter Glücksgefühl schwamm sie daraufhin Deutschen Rekord“, schmunzelte die stolze Mama.

„Bleib so, wie Du bist, Katharina“, gab zur Vertragsunterzeichnung Betriebsrätin Hüsch ihrer Kollegin mit auf den Weg. Für sie sei die junge Kollegin immer auch eine gleichwertige Mitarbeiterin, die mit ihrer Ausstrahlung und Sympathie so wertvoll für die Kunden und Mitarbeitenden ist.

 

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