Green Farming-Konzept bewährt sich

REWE zieht nach einem Jahr erste positive Bilanz in Wiesbaden-Erbenheim

Autor:in

Anja Loewe

Pressesprecherin

REWE-Bereichsvorstand Peter Maly, Wiesbadens Bürgermeister Dr. Oliver Franz, der hessische Finanzminister Michael Boddenberg und der Vorsitzende der Geschäftsleitung REWE Mitte, Jürgen Scheider (v.l.) besuchten REWE-Kaufmann Stefan Zizek in Wiesbaden-Erbenheim.

Vor gut einem Jahr eröffnete REWE mit dem Green Farming-Markt in Wiesbaden-Erbenheim den ersten Pilot-Markt einer neuen Generation von Green Building-Supermärkten. In bislang einmaliger Holzbauweise errichtet, vereint er Lebensmittelmarkt und Lebensmittelproduktion unter seinem gläsernen Gewächshausdach und bietet darüber hinaus ein überdurchschnittlich großes Angebot an Produkten aus der Region. Nach 14 Monaten ziehen REWE und der Betreiber der Dachfarm, die Firma ECF Farmsystems, eine erste positive Bilanz.


Nicht nur die Bienenwiesen vor dem Eingang sind inzwischen voll erblüht. Auch sonst hat sich seit der Eröffnung Vieles in Erbenheim getan: Es wurde hundertausendfach Basilikum aufgezogen, die Fischzucht ist in vollem Gange und das Sortiment wurde weiterentwickelt. Es kamen zahlreiche Besucher:innen aus dem In- und Ausland, um den außergewöhnlichen Bau zu besichtigen. Und schließlich wurde der REWE-Markt Anfang Mai sogar mit dem Titel „Store of the year 2022“ ausgezeichnet, denn seine innovative und nachhaltige Konzeption überzeugte auch die Experten der Fachjury.


Wie geplant wurde der Standort darüber hinaus kürzlich privatisiert: Stefan Zizek, der den Markt seit der Eröffnung als angestellter Marktleiter erfolgreich und engagiert geleitet hat, ist seit 1. Juli selbstständiger Betreiber und hat damit auch die betriebswirtschaftliche Verantwortung für den REWE-Vorzeigemarkt übernommen.

Stefan Zizek übernahm kürzlich als selbständiger Kaufmann die Leitung des Green Farming-Marktes in Wiesbaden-Erbenheim.

Von der Kundschaft wird und wurde der Markt von Anfang an sehr gut angenommen. „Der Umsatz bewegt sich bereits jetzt in dem Rahmen, der ursprünglich für das dritte Betreibungsjahr geplant war. Dasselbe gilt für den separaten Getränkemarkt, der ebenfalls im vergangenen Jahr eröffnet wurde“, berichtet Jürgen Scheider, Vorsitzender Geschäftsleitung REWE Mitte. Die Geschäftsleitung sieht noch weiteres Potential, wenn der umliegende Wohnungsbau abgeschlossen ist und auch die Baumaßnahmen an der Salzbachtal-Brücke beendet sind. Denn der Green Farming-Markt hat durchaus Strahlkraft ins Umland. Analysen haben ergeben, dass rund die Hälfte der Kundinnen und Kunden aus der unmittelbaren Umgebung kommt, die andere Hälfte aber sogar einen Anfahrtsweg von bis zu 30 Kilometern in Kauf nimmt, um im Erbenheimer REWE-Markt einzukaufen. Dies liegt unter anderem an dem besonderen Sortiment des Supermarktes mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an regionalen und lokalen Produkten.


Die Anzahl der regionalen Lieferanten, mit denen der Markt individuell zusammenarbeitet, konnte im Laufe des Jahres ausgeweitet werden. Und immer noch besteht Bedarf an weiteren Partnern aus der Region. Nach wie vor ist die Nachfrage nach regional erzeugten Lebensmitteln in Erbenheim ungebrochen hoch.


Auch das Konzept, auf dem Dach des Supermarktes Basilikum und Fische in einem aquaponischen Kreislauf zu züchten geht auf. 732.000 Basilikum-Pflanzen sind im Laufe des ersten Jahres in Erbenheim gewachsen. Verkauft werden sie nicht nur direkt vor Ort im Markt, sondern auch in rund 480 REWE Märkten in Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Aktuell steht das Erbenheimer Basilikum kurz davor, mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Hessen“ zertifiziert zu werden.
Seit März sind zudem die in Erbenheim gezüchteten Fische im Verkauf. Somit zieht auch ECF Farmsystems ein erstes positives Resümee. „Wir lernen täglich dazu und sind nach wie vor in der Optimierung. Aber unsere Erwartungen haben sich voll erfüllt. Die Resonanz auf die Dachfarm ist beeindruckend. Das hatten wir tatsächlich unterschätzt“, meint Patrick Ulmer, Director Business Development ECF.


Das bauliche beziehungsweise technische Konzept des Green Farming-Marktes funktioniert ebenfalls gut. Rund 1.100 Kubikmeter des nachwachsenden Rohstoffs Holz wurden hier verbaut. Dadurch werden über 700 Tonnen CO2 eingespeichert. Nach 30 Jahren ist das Holz wieder nachgewachsen und die CO2-Bilanz ausgeglichen. Dank des Tageslichteinfalls ist auch der Energieverbrauch für die Beleuchtung geringer als bei einem herkömmlich gebauten Supermarkt.


Noch nicht ganz abgeschlossen, aber in den letzten Zügen ist die Zertifizierung des Marktes durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB). In Kürze soll er die Platin-Plakette der DGNB erhalten. Damit erfüllt er die höchsten Anforderungen, die der Kriterienkatalog der DGNB an ein Green Building hinsichtlich seiner gesamten Wirkung auf die globale und lokale Umwelt sowie auf den Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen stellt. Eine wichtige Rolle spielen auch die ökonomische Qualität, sprich die langfristige Wirtschaftlichkeit, die soziokulturelle und funktionale Qualität, wie zum Beispiel Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit oder der sogenannte akustische Komfort des Marktes. Darüber hinaus zählen die technische Qualität sowie die Prozessqualität bei der Planung und der Bauausführung sowie die Qualität des Standortes und seine Wirkung auf das Umfeld. All diese Kriterien erfüllt der REWE Green Farming Markt in Erbenheim vorbildlich.

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